Dentaltechnik-Spezialist BEGO optimiert Lagerverwaltung mit LogiSoft

Zukunftsweisende Neu-Organisation der kompletten Lagerlogistik

Mit der Ablösung der angejahrten, nicht mehr zuverlässig arbeitenden Lagerverwaltungssoftware traf die Bremer BEGO Gruppe, einer der weltweit führenden Dentaltechnik-Hersteller, bereits vor 15 Jahren eine richtungsweisende Entscheidung. Die Einführung der integrierten und flexibel erweiterbaren Lager- und Produktionslogistik-Software iLTIS von LogiSoft-S legte schließlich den Grundstein für eine umfassende Reorganisation der gesamten Lagerlogistik und die Etablierung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses auch über die Lagerverwaltung hinaus. Damit war BEGO nicht nur in der Lage, den organisatorischen und technologischen Generationswechsel voranzutreiben, sondern auch anfallende und unternehmensspezifische Anforderungen der Intralogistik und Materialflusssteuerung bedarfsgerecht umzusetzen.

Bild Hauptsitz der BEGO Gruppe in Bremen (Quelle: BEGO)

Hauptsitz der BEGO Gruppe in Bremen (Quelle: BEGO)

Zuverlässigkeit, Sicherheit und Schnelligkeit – nicht nur im Bereich der Medizintechnik zählen diese Eigenschaften zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren. Das 1890 gegründete Familienunternehmen Bremer Goldschlägerei Wilh. Herbst GmbH & Co. KG „BEGO“ ist heute mit ihren rund 450 Mitarbeitern, eigenen Niederlassungen in 13 Ländern sowie Vertriebspartnern in 80 Ländern einer der führenden Spezialisten für Dentaltechnik, CAD-/CAM- sowie Implantologie-Lösungen. Um die Suchprozesse der gut 8.000 Artikel im Bremer BEGO Lager zu verkürzen und die Systemstabilität zu verbessern, sollte bereits 1998 eine neue Lagerverwaltungssoftware eingeführt werden. Da aber auch das damalige ERP-System die wachsenden Anforderungen des stetigen Geschäftsausbaus nur bedingt erfüllen konnte, sprach sich die Geschäftsführung ebenfalls für die Ablösung der ERP-Software aus.

ERP-Systeme bieten wenig Unterstützung für komplexe Lagerprozesse

„Zwar lag es nahe, den Bereich der Lagerverwaltung mit einem in das neue ERP-System integrierten Modul abzubilden, jedoch wurde uns schnell klar, dass die Lager- und Logistik-Funktionalitäten der gängigen ERP-Hersteller nicht den komplexen Strukturen unserer Zentralläger und automatischen Läger bzw. Hochregalläger gerecht wurde“, erinnert sich Carol Smolawa, Leiter Informationsmanagement bei BEGO.

Bild Carol Smolawa, IT-Leiter bei BEGO

„LogiSoft überzeugte durch ein stimmiges Gesamtkonzept“, so Carol Smolawa, Leiter Informationsmanagement bei BEGO.

„So haben wir uns schließlich nach einer spezialisierten Lagerverwaltungssoftware orientiert, die zum einen zuverlässige Schnittstellen zu dem damals favorisierten ERP-System für einen reibungslosen Datenaustausch bot und zum anderen über passende Referenzen in verwandten Industriebereichen verfügte.“ Zudem sollte das künftige System eine effiziente Lagerverwaltung erlauben und eine zuverlässige Automatiklager-Anbindung bzw. komfortable Hochregallager-Steuerung gewährleisten. Neben Kostengesichtspunkten und dem Funktionsumfang u.a. für den Warenein- und -ausgang, die chaotische Lagerführung, Inventuren, Seriennummern-/ Chargennummernverfolgung, Kommissionierzonenabläufe und die Tourendisposition trugen aber auch Soft-Facts zur Auswahlentscheidung bei: wie Strategie und Positionierung des Anbieters, die Herangehensweise im Einführungsprozess, die Beratungskompetenz des Projektteams und schließlich auch die „Chemie“ zwischen den Projektbeteiligten. Die Entscheidung fiel dann schließlich zugunsten des Heilbronner Lagersoftware-Spezialisten LogiSoft-S, der nicht nur bei Funktionalität, Einführung und Kosten ein stimmiges Gesamtkonzept liefern konnte, sondern auch im Hinblick auf Zukunfts-Fähigkeit und Investitionssicherheit überzeugte.

Vom Funktionsausbau zur kompletten Lager-Reorganisation

Seit 2000 im Einsatz wurde in den kommenden Jahren zunächst der Einsatz- und Anwendungsbereich sukzessive ausgebaut und iLTIS um neue Funktionalitäten erweitert, u.a. um eine Chargenverfolgung, die einheitliche Verwendung von HIBC-Barcodes und die Einführung einer neuen Generation von Hochregalsteuerungen. Im Folgenden wurde das System von einer reinen Lagerverwaltung auf ein umfassendes Logistik-System einschließlich automatisierter Packlisten- und Exportpapiererstellung sowie Anbindung der Speditionsdienstleister erweitert. Dies war für BEGO insofern von hoher strategischer Bedeutung, da der Export einen wesentlichen Treiber für das künftige Unternehmenswachstum darstellte. In dem Zuge wurde ebenfalls das Exportsystem über eine Schnittstelle angebunden, was nun erstmals einen durchgängigen Prozess von der Auftragserstellung und Frachtraum-/ Frachtkostenschätzung über die Tourendisposition und Kommissionierungen in iLTIS bis zur Sendungserstellung samt Frachtpapieren, Packlisten und Übergabe an das Exportverwaltungssystem ermöglichte.

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess entlang der Logistikkette

Bild: Effektiver Warenein- und -ausgang dank automatisierter Informationsflüsse

Effektiver Warenein- und -ausgang dank automatisierter Informationsflüsse

Die vollständige Integration der einzelnen Funktionsbereiche schaffte schließlich die Basis für weitere Optimierungen in den einzelnen Lagerbereichen. Um die Durchlaufzeiten insbesondere im Kleinteilelager zu verbessern, wurde daraufhin ein neues Versandlogistikkonzept entwickelt. „Dies schloss die dynamische Einteilung von Kommissionierwägen und die Hochregalsteuerung mit „Ware-zum-Mann-Transporten“ ebenso ein wie die Integration von Packplatzbearbeitung mit Handterminals für den Paket- und Palettenversand oder die Zonierung des Kleinteilelagers lediglich durch Änderung von Steuerdaten. Hier war insbesondere das Knowhow der LogiSoft-Spezialisten gefragt, um die Lagerplatz- und Wegeoptimierungen durch die Regalgänge der verschiedenen Lagerzonen sowie die Lagerorganisation umzusetzen – vom Zentrallager für große Mengen und dem Hochregallager über das Palettenregallager samt Kommissionierwägen für mehrere Aufträge bis hin zum Kleinteilelager“, erläutert Marco Guddack, Leiter Lager und Versand bei BEGO. Die Einführung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) sollte schließlich laufend neue Optimierungspotenziale im Hinblick auf Vereinfachung, Prozesssicherheit und Effizienz freisetzen. „Diese wurden von den Mitarbeitern im Lager im täglichen Betrieb konsequent dokumentiert und im Anschluss von der IT in technische Anforderungen „übersetzt“ sowie auf ihr Aufwand-Nutzen-Verhältnis hin analysiert. Die programmiertechnische Umsetzung erfolgte dann je nach Komplexität von der BEGO IT oder den LogiSoft Spezialisten, was den Optimierungs-Prozess sehr effizient und reibungslosgemacht hat.“

Flexibilität von iLTIS erleichterte Umstellungsprozesse maßgeblich

Produktbild: Implantatprothetik Komposition von BEGO

Implantatprothetik Komposition von BEGO (Quelle: BEGO)

Mit der Einführung eines neuen ERP-Systems 2009 auf Microsoft Dynamics AX wurden ebenfalls neue technologische Standards eingeführt und die bestehenden Datenbank-Schnittstellen bei BEGO durch Web-Services ersetzt. „Die Integration der Web-Services in iLTIS war   damals von LogiSoft bereits in Planung und konnte so speziell für BEGO schnell vorgezogen worden, was sämtliche Integrationsprozesse deutlich vereinfacht hat“, erklärt Carol Smolawa. „Die Flexibilität der iLTIS Systemarchitektur kam uns aber auch bei der Reorganisation unserer Firmen- und Lagerstrukturen zugute, als spezifische Geschäftsbereiche der BEGO in die eigenständigen Gesellschaften BEGO Implant Systems GmbH & Co. KG und BEGO Medical GmbH ausgegründet wurden. Denn diese formelle Ausgründung musste ja ebenfalls in der Lagerverwaltung systemseitig abgebildet werden. Daraufhin wurde in iLTIS kurzerhand das Modul zur Mehrmandantensteuerung im Lager aktiviert, so dass für die ERP-Systeme der Gesellschaften eine Abgrenzung der jeweiligen Lagerzonen im Zentrallager gewährleistet ist.“

Dank der tiefen Integration und diverser Informations- und Benachrichtigungsfelder aus dem ERP-System sehen die BEGO Mitarbeiter heute auf einen Blick, welche Versandvorschriften für das jeweilige Land oder kundenindividuelle Anforderungen wie max. Palettenhöhen, Gewichte von vorgepackten Kartonagen, Chargenreinheit oder deklarierte Ladehilfsmittel zu beachten sind. Die Packlisten enthalten damit bereits sämtliche benötigten Informationen für den Weiterbearbeitungsprozess für Verpackung, Logistik und Export.

Effizienzsteigerung in gesamter Intra-Logistik

Handterminals vereinfachen die Kommissionierung im Regallager

Handterminals vereinfachen die Kommissionierung im Regallager (Quelle: BEGO)

Der Anteil manueller Prozesse in der Lagerlogistik wurde durch die Anpassungen und Weiterentwicklung der Lagerverwaltungssoftware iLTIS seitens BEGO wie auch seitens LogiSoft auf ein Minimum zurückgeführt. Wichtige Zusatzinformationen für eine effiziente Weiterbearbeitung innerhalb der Prozesskette und einen möglichst optimalen Informations- und Warenfluss sind heute komplett systemgesteuert. „Das Optimierungs-Knowhow von LogiSoft und die Anwendungsplattform iLTIS bietet uns dabei auf sehr komfortable Weise die Möglichkeit, Anpassungen und Erweiterungen am System vorzunehmen und auf unsere teils recht individuellen Anforderungen hin auszurichten“, resümiert Carol Smolawa. „So wird bei uns beispielsweise durch die Dokumentation und Ausweisung von Seriennummern, Chargennummern und etwa Mindesthaltbarkeitsdauer – was insbesondere bei Medizinprodukten von immenser Bedeutung im Logistikprozess ist – sichergestellt, dass keine Waren das Lager für den Export verlassen, die etwa eine bestimmte Mindesthaltbarkeitsdauer unterschreiten. Mit Hilfe von iLTIS haben wir bis heute nicht nur unsere komplette Lagerverwaltung samt Kommissionierung, Wareneingang und Auslagerung, Qualitätssicherung, Tourenplanung, Versandlogistik und Exportabwicklung verbessert. Auch innerhalb der verschiedenen Lagerzonen wie Hochregallager, Palettenregallager, Kleinteilelager und Zentrallager haben wir eine deutlich effizientere Steuerung erzielt, was sich insbesondere in Bezug auf Zugriffszeiten, Bestandsoptimierung, Qualitätssicherung, Termintreue und effizienterem Ressourceneinsatz auch messen lässt.“

Als nächste Verbesserung steht an, das bestehende Bodenwaagensystem mit dem Wickelautomatensystem zu koppeln, so dass Wickler und Kommissionierer zeitgleich und am selben Platz arbeiten und das Gewicht direkt in das iLTIS System übernehmen können, um die Daten im Anschluss automatisiert in die Packlisten zu integrieren.

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